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Notizen

Partizipation - Was ist das eigentlich?

Unser Konzept ist ganzheitlich: Das bedeutet, die Perspektiven von möglichst vielen jungen Menschen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen berücksichtigt werden sollen. Dabei versuchen wir Jugendliche und Kinder an jeder Stelle des Prozesses einzubinden und passen unsere Methoden im Laufe des Projekts dementsprechend an. 

Die Forderungen von jungen Menschen sollen Einfluss auf ihren Alltag und die Entscheidungen in der Stadtpolitik nehmen.

Beispiele können sein:

  • Schulplanung
  • Angebote der Offenen Jugendzentren
  • Gestaltung neuer Quartiere/ Stadtteile
  • Verkehrsplanung

Unsere Anforderungen an Partizipation:

Partizipation muss für uns verschiedene Kriterien erfüllen, damit sie wirklich stattfinden kann. Wir haben in den vergangenen Wochen viel darüber diskutiert und folgende Anforderungen festgelegt:

  • Prozesse und Methoden müssen für junge Menschen angepasst / altersgerecht sein
  • Beteiligung in Stadtplanungsprozessen muss strukturell und langfristig verankert sein
  • Beteiligung ist nicht nur Mitwirkung, sondern auch Mitbestimmung
  • Beteiligung sowohl auf Statteilebene, Ortsbezirksebene als auch auf stadtweiter Ebene
  • Beteiligungsformen und -methoden müssen aus einem Mix von repräsentativen und offene Methoden bestehen
  • Partizipation muss von der Kommune gewollt und ernst gemeint sein (Überparteilichkeit und ämterübergreifender Konsens)
  • Echte Übernahme von Verantwortung (Bsp. Rede- und Antragsrecht bei städtischen Organen und Ausschüssen)

Die verschiedenen Bereiche von Beteiligung

Repräsentative Beteiligung

Hessen ist mit vier anderen Bundesländern einer der wenigen Länder, in denen man auf kommunaler Ebene erst ab 18 Jahren wählen darf. Im Umkehrschluss  heißt das, dass Jugendliche in Frankfurt 18 Jahre lang keine Möglichkeit haben in der Stadtpolitik durch selbst gewählte Vertreter repräsentiert zu werden und das obwohl viele wichtige Entscheidungen, die alle Bewohner Frankfurts betreffen, im Magistrat, der Stadtverordnetenversammlung und  Ausschüssen getroffen werden. Deswegen fordern wir ein Jugendparlament, welches  dort ein Antrags- und Rederecht hat. 

Die Arbeitsgruppe der repräsentativen Beteiligung  beschäftigt sich hauptsächlich mit der Konzeptionierung des Frankfurter Jugendparlamentes. Welche Altersspanne soll wählbar sein oder wählen dürfen? Welches Wahlsystem soll einschlägig sein? Diese und weitere Fragen versuchen wir im AK repräsentative Beteiligung zu klären.

Sozialraum und projektbezogene Beteiligung

Sozialraum und projektbezogene Beteiligung, was heißt das eigentlich und warum ist das wichtig? Zunächst mal zu der Projektbezogenen Beteiligung. Nun, nicht jeder will sich in festen Strukturen engagieren sonders zum Beispiel einfach ein konkretes Anliegen durchsetzen.  Es geht darum sich an der Gestaltung der unmittelbaren eigenen Lebenswelt  beteiligen zu können. Die Projekte sind thematisch, zeitlich und räumlich überschaubar und sind ganzheitlich zu betrachten: Planung, Durchführung und Umsetzung sind für alle Beteiligten erlebbar. Man sieht wofür man sich einsetzt und woran man beteiligt wird. 

 Bei der Planung aller größeren Bauprojekte oder Veranstaltungen der Stadt Frankfurt soll die Meinung von Jugendlichen mit einbezogen werden. 

Dann gibt es auch noch die Offene Kinder und Jugendarbeit. Über die gesamte Stadt Frankfurt befinden sich viele Jugendzentren, Jugendtreffs und Jugendverbände. Orte, an denen man sich mit Freunden treffen, chillen und die lokalen Angebote wahrnehmen kann. Leider gibt es davon nicht genug, das muss thematisiert werden.  Darüber hinaus wollen wir als Projekt ein Netzwerk an Pädagog*innen und Sozialarbeiter*innen aufbauen, welche die Interessen der Jugendlichen,  für die sie  in den Jugendzentren zuständig sind, weitergeben, sodass ein weites Netz an Meinungen an uns herangetragen werden kann.

eParticipation

Die digitale Entwicklung schreitet beständig voran. Jedes Jahr ist gefüllt mit neuen Softwares, Erweiterungen und Medien, die für unterschiedlichste Zwecke benutzt werden. Durch die rasante Entwicklung und den Social-Media Netzwerken haben sich bereits heute spannende Entwicklungen aufgetan.

Zunehmend spielt sich die demokratische Beteiligung über die sozialen Netzwerke und allgemein das Internet ab. Diese neuen Möglichkeiten wollen wir in unserem Konzept abdecken. Es gibt kaum eine niedrigschwelligere und kosteneffizientere Möglichkeit, eine große Anzahl an Menschen zu erreichen und das ist unser Ziel, dass jeder junge Mensch in Frankfurt von klein auf über seine Rechte und Möglichkeiten aufgeklärt ist.  Unter allen diesen Gesichtspunkten, erscheint es für uns nur logisch, die E-Partizipation als eine der Säulen unserer Arbeit zu etablieren. Im zugehörigen Arbeitskreis versuchen wir möglichst vielfältige Formate der E-Partizipation zu erarbeiten.

Beteiligung an Schule

Junge Menschen verbringen einen Großteil ihrer Lebenszeit  in der Schule, dennoch gibt es kaum einen undemokratischeren Ort. Es existieren bereits die Schüler*innenvertretungen, doch wie diese ausgelebt wird hängen stark davon ab, ob die Lehrerschaft und die Schulleitung gewollt sind die SV zu unterstützen. Schüler*innenvertretungen haben oftmals nicht die Mitspracherechte, welche sie für eine adäquate Vertretung der Schülerschaft bräuchten oder sie sind zu wenig über ihre Rechte informiert. Dabei haben Schüler sehr wohl immer das Recht darauf ihre Schule mitgestalten zu dürfen. Wir wollen das ändern und so auch unsere Schulen demokratisieren.